Auf meinem Handy tummeln sich Schneeflocken auf einem Balken, der darauf hinweist, dass „Schnee wahrscheinlich“ ist. Ich scrolle mich durch die gespeicherten Sehnsuchtsorte meiner Wetterbox, die beachtliche Temperaturunterschiede von Süd nach Nord anzeigen mit -14 Grad bis +14 Grad. Heute zeigt sich der Himmel tatsächlich tief wolkenverhangen und im Freien spürt man einen feinen Schneegrus, der sich auf dem Weg und dem Gartentisch ablegt. Bis zum Heiligen Abend soll es bis zu 10 cm Schnee schneien, dank einem Mittelmeertief, das feuchte Luftmassen in das südliche Österreich bringt.
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Somit könnte der Zauber von weißen Weihnachten wahr werden. Dabei gab es bei uns im südlichen Österreich zuletzt Schnee zu Weihnachten im Jahr 2010. Ich erinnere mich nicht daran, weil es mir auch relativ einerlei ist. Ich lese, dass vom 14. bis zum 18. Jahrhundert während der sogenannten kleinen Eiszeit die Winter bei uns viel kälter und vor allem sehr schneereich waren, was den Menschen wenig gefiel, die den Winter schnell wieder los werden wollten. Die Perchten sollten die Wintergeister vertreiben. Erst im 19. Jahrhundert und später begann man den schneereichen Winter zu romantisieren. Und so wirkt Schnee auch heute für die Psyche der meisten Menschen positiv, alleine weil er hell ist und die Welt in einer lichtarmen Zeit erhellt. Schnee wirkt aber vor allem entschleunigend. Das mag auch daran liegen, dass Schnee den Geräuschpegel dämpft. Da Schnee den Schall weniger reflektiert, ist alles leiser und auch ruhiger. Das wirkt entschleunigend und bietet gleichzeitig eine gute Gelegenheit, sich zurück zu nehmen.
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Ich denke an die Netflix-Serie Weihnachten zu Hause. Es ist vor kurzem die 3. Staffel dieser Rom-Com – wie man Serien dieses Formats auch nennt – angelaufen. Es geht um Johanne, die in einem bezaubernden Städtchen in Mittelnorwegen auf der Suche nach der Liebe ist. Jede Staffel baut auf das Weihnachtsfest von Johannes Familie auf, durchleuchtet auch das Leben der Familienmitglieder, während Johanne an den unterschiedlichsten Männern die Liebe probiert. Das bezaubernde Städtchen in Mittelnorwegen heißt Røros. Am meisten gefällt mir die schneebedeckte Straße mit den bunten Häuschen und dem Weihnachtsmarkt und dem Winterfeeling, das durch den Schnee vermittelt wird. Gerne würde ich mit Johannes Schlitten auch mal diese Straße runterbrettern. Jede Folge dauert nur 30 Minuten und vermittelt weihnachtliche Vorfreude, die mit dem Schnee auch noch den winterlichen Sehnsuchtsfaktor bedient. Die Krautundrüben-Kinder sind auf den Weg nach Hause. Diesmal reisen sie von nah und fern an, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Sie schicken Nachrichten mit Schneeflocken und fragen nach dem prognostizierten Schnee.
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Ich werde mir das Warten auf die Krautundrüben-Kinder, den Schnee und das Christkind mit dem italienischen Remake der Serie Weihnachten zu Hause verkürzen. Das italienische Pendant heißt Ich hasse Weihnachten und spielt in Chioggia. Schnee eher unwahrscheinlich!
Bis dann und fröhliche Weihnacht.
Frau Krautundrübe