Es schneit wie prognostiziert heftig, trotzdem legt sich nur eine dünne Schneeschicht über die Landschaft. Tagsüber wird es wieder zu warm sein, sodass sich lästiger Schneematsch bildet. Ich schenke mir heute frühmorgendliche Stunden der Stille, gehe durch den verschneiten Garten und zünde eine Kerze am Gartentisch an. Das Frühstück nehme ich alleine ein, es ist noch dunkel. Ich genieße die Ruhe, denn es kommen trubelige, familienreiche, laute Tage auf mich zu.

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Schön ist auch das Gedicht, das ich im Morgenradio höre, und das mich auf die Weihnachtstage einstimmt. Es stammt von Alois Hergouth, einem steirischen Dichter und Schriftsteller, der bereits 2002 77-jährig gestorben ist.
Das Gute
Das Gute ist immer von Grund auf gut,
es wächst im Geringen,
sein Paradies ist das Kleine, Alltägliche.
Immer im Kleinen liegt das Geheimnis, das reift.
Das Gute sucht nicht den Himmel,
bevor es die Erde gepflügt hat.
Es bricht nicht die Frucht,
bevor es den Samen bewahrt hat.
Im Daheim ist das Gute,
wo es auch sei,
und immer sich selber genug.
Denn es weiß,
nicht bei den Sternen wird Lohn,
Lohn ist zu leben.
Mit jeder Sekunde verschenkt sich die Ewigkeit,
mit jedem Schritt gräbt sich die Spur ins Unendliche.
Nicht zu entsagen,
zu leben, sich ganz zu verschwenden ist alles,
von Grund auf,
ihm ist Freude der innigste Trost.
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Leise rieselt der Schnee aus dem Album „Still“ von Otto Lechner und Klaus Trabitsch
Frau Krautundrübe, in weihnachtlicher Stimmung