Der Jänner zeigt sich von seiner kalten Seite. Es ist eisig, wobei für den nächsten Tag bereits 13 Grad plus prognostiziert sind, was kaum vorstellbar ist. Die Woche begann wie früher. Das Aufstehen um 6 Uhr morgens machte beinahe Spaß. Jausenbrot für Pubertier Kind 3 gestrichen, kurz die Zeitung überflogen und Filter-Kaffee getrunken, der zu bitter schmeckte. Dann ab in die klirrende Kälte ins Auto, das sofort ansprang. Es war noch immer dunkel. Der Diskussion um das Nicht-Anziehen-Einer-Jacke mit Pubertier Kind 3 ergab ich mich, weil chancenlos. Im Auto gab es die erwartete Kritik an meiner bevorzugten Morgensendung im Radio. Es wurde gerade über den Attraktivitätsgrad von UGG Boots, diesen plattfüßigen, aber sehr bequemen Lammwollstiefeln (ja, die armen Tierchen tun mir auch leid, die dafür ihr Fell geben müssen, aber es gibt angeblich schon vegane Modelle, die dem Original verblüffend ähnlich sind) geblödelt, die der Moderator ebenso wie Ballerinas an Frauen verwerflich findet. Das alles war natürlich sarkastisch gemeint. Meine beiden Mitfahrer kann der Moderator an keinem Tag begeistern. Erheitert über diese Begebenheiten fahren wir in die Stadt ein. Eine fast atemberaubende Morgenstimmung mit wundervollen, glasklaren Himmelsfarben erfreut uns schließlich alle. Nachdem ich die beiden Herren bei der Arbeit und in der Schule hinausgeworfen hatte, freute ich mich nun wirklich schon auf meine Kolleginnen und Kollegen. Der Uni-Campus war an diesem Morgen unerwartet bevölkert. Es tummelten sich einige Studierende in der klirrenden Kälte, wir passierten die 2,5 G Kontrolle am Eingang des neuen UB-Gebäudes. Freudige Begrüßung der Kolleginnen und Kollegen mit einer weiteren Tasse Filter-Kaffee, die zu bitter schmeckte. Wir erzählten uns hauptsächlich von unseren Schifahrerlebnissen. So gab es stolze Erzählungen über die Schifahrfortschritte der Kinder, aber auch ein verletztes Knie infolge eines Sturzes. Im Laufe des Tages wurde das Universitätsgebäude und der Campus wieder leer. Das alte Gebäude in seiner ganzen Stille fühlt sich schwer an. Auch ich entscheide mich nach viel Überlegung, die zwei Wocheneinheiten meiner Lehrveranstaltung Online durchzuführen (wobei hier auch das nahende Schiwochenende mitwirkt.). Nach den vielen Erzählungen verging der Arbeitstag schnell. Zu Hause angekommen erwartete mich eine lustige Bubenrunde, die mit einer Fuhr Käsespätzle satt werden sollte. Ich begann mit den Vorbereitungen für das bevorstehende verlängerte Schiwochenende in Bad Gastein, auf das ich schon sehr gespannt bin, da ich dort noch nie war. Ich bestaunte bereits die Fotos der Therme und der vielen Schipisten, mit sämtlichen Peaks und Hängebrücken bzw. Aussichtsplattformen. Das wird ein dichtes Programm von früh am Morgen bis spät am Abend. Spät? Naja, was uns halt vergönnt sein wird.
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Herr Krautundrübe überraschte mich mit einer CD von Joni Mitchell “Both Sides Now”, die er mir schenkte. Nicht nur weil ich ein Faible für Sing-Songwriterinnen habe, ist dieser Song ein wahrer Herzbrecher, er ist ehrlich und schmerzvoll, und zart. Ganz besonders und wundervoll!