Anlass zu diesem Nicht-Lieblingsthema bietet der runde Geburtstag meiner kleinen Schwester, die nun diese magische Lebensmitte erreicht hat. Die Lebensmitte, die eigentlich sehr großzügig anberaumt ist und Mut und Hoffnung und noch viele Jahre verspricht (Oft ist ja die Lebensmitte schon mit 35 Jahren erreicht, zu einer Zeit, wo man mitten im Leben steht und sich der Lebensmitte noch gar nicht bewusst ist.). Angeblich steuert man mit 40 Jahren auf eine Art Zenit zu, wobei es danach nur noch bergab geht. Das soll aber die alte Sicht der Dinge sein. Bis Donnerstag, dem Tag der großen Geburtstagsfete, sollte ich klüger sein. Einen guten Überblick zur Lebensmitte bietet das gleichnamige Heft aus der GEO WISSEN-Reihe. Als Mich-Angesprochen-Fühlende hatte ich mit Begeisterung den Psycho-Test Was gibt ihrem Leben Sinn ausgefüllt. Die Auswertung war mir schließlich mit 17 Unterkategorien wie Sinnerfüllung, Sinnkrise, Expilzite Religiosität, Soziales Engagement, Selbstverwirklichung, Freiheit etc. zu kompliziert. Aber mal ehrlich! Wozu Tests? Wir wissen doch in unserem Alter, wo wir stehen, einer der großen Vorteile!
++++
Während die Krautundrüben-Schwester anlässlich der Fete zu ihrem runden Geburtstag von mir einen türkischen Bulgursalat erbat (ich denke auch an Mercimek Köfte), wurde Herr Krautundrübe mit der Playlist für die Party beauftragt, was ihn in Aufregung versetzte, nachdem ich ihm versicherte, dass dies ein schwieriges und verantwortungsvolles Unterfangen sei, mehrere Stunden lang unterhaltsame und passende Musik für ein Publikum, das man großteils nicht kennt, zu spielen. Nach kurzem Info-Anruf seinerseits bei Frau Kind 1 in Wien loggte er sich bei unserem Spotify-Account ein, organisierte von Pubertier Kind 3 die Bluetooth-Box und startete mit der Playlist. Einzelnes mühevolles zusammensuchen von Musikstücken (das ich befürchtet hatte) war nicht mehr notwendig. Spotify machte zur gesuchten Musiknummer weitere Vorschläge im ähnlichen Stil, vorausgesetzt man wählte den Party-Modus und fügt Lieder zur Liste hinzu. Innerhalb kürzester Zeit war die Playlist für eine 9-stündige Party fertig! Es bescherte uns einen lustigen Abend mit ein paar roten Krautundrüben-Achterln und mit vielen Erinnerungen zu einzelnen Musik-Nummern.
++++
Nach einer wirklich sehr anstrengenden Arbeitswoche wollte ich mir ein paar Tage Entspannung gönnen. Der Projektantrag beim Austrian Science Fund ist eingereicht. Es dauerte wieder ein paar Tage länger als geplant, da noch Unterschriften fehlten und Fragen zu möglichen Kooperationspartnern auftauchten und geklärt werden mussten. Letztendlich noch das ORCID mit meinen Publikationen gefüttert und neue Beiträge auf academia.edu hochgeladen (Der Digitalisierungswahn produziert ausreichend zusätzliche Arbeit.) Nach meiner fühmorgendlichen Vorlesung war ich endgültig geschafft. Ich entschied mich für einen bildschirmfreien Tag. Dementsprechend zeitig zu Mittag verließ ich mein Büro und das kühle alte Gebäude. Beim Hinaustreten überwältigte mich eine Welle mit heißer Luft. Was waren denn das für Temperaturen? Ich wollte noch ein paar Einkäufe machen, die ich aber in Folge der Hitze sehr kurz hielt. Pubertier Kind 3 meldete mir, dass er ins Freibad wolle mit seinen Freunden. ich plante eine Radtour zu einem anderen Freibad, das aber noch geschlossen war, sodass ich gemeinsam mit Herrn Krautundrübe zu einem See fuhr. Nach kurzem Ärger über die Abzocke bei der mehr oder weniger legalen Kassa genossen wir das kühle Wasser, die Sonne und unsere Bücher, die wir uns mitgenommen hatten.
++++
Lieblingslied zum Sommer von meiner Lieblings-Songwriterin Dota: Sommer
Frau Krautundrübe