Gerade richtig zu Beginn des Wochenendes scheint die ersehnte Ruhe einzukehren. Schnell noch ein paar Mails beantwortet und die eine, die ganz wichtige Datei gespeichert, und zur Sicherheit nochmals gespeichert und gesichert wie einen Schatz. Die Sonne zwang mich sie kurz noch wegzublenden, indem ich meinen Arbeitsraum abdunkelte, damit das Licht am Bildschirm nicht mehr reflektieren konnte. Dann aber Sonne pur und angenehme Temperaturen, die schon den baldigen Frühling vorahnen ließen. Ich entdeckte in meinem Garten tatsächlich Blüten! Die Christrose (oder Schneerose – Helioborus) und eine Biene, die da in die Blüte hinein kroch, trotzten dem schon noch recht ungemütlichem Wind. Ich suchte mir einen windstillen Platz und genoss kurz die Ruhe und vor allem die Sonne und gab mich ganz der Vorfreude auf das bevorstehende Gartenjahr hin.
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Ich stieß zufällig auf die Eröffnung der olympischen Spiele in Peking, als ich mir nachmittags die Wettervorhersage und Nachrichten im Fernsehen ansehen wollte. Den Einzug der österreichischen Athleten und Athletinnen hatte ich leider versäumt. Eingestiegen bin ich bei einer (Olympia-)Interpretation von John Lennons ‚Imagine‘ und einer endlos gleichmäßigen Line von lächelnden Mädchen mit Schneekristallen in den Händen (das sollten Schneeflocken sein). ‚Imagine‘ passt für ‚feelings‘ immer, und ich war kurz angetan, als der IOC-Chef Thomas Bach im Anschluss die wichtige Rolle des Sports als Friedensvermittler hervorhob. Berührend war dann aber ein Chor von 40 Kindern aus China, die auf Griechisch die olympische Hmyne sangen. Die Macht der Rituale wurde bei der Entfachung des olympischen Feuers eklatant. (Ob Putin da noch immer schlief, weiß ich nicht?) Boykott der westlichen Nationen hin oder her, die Athlet*innen suchten es sich nicht aus, dass sie in „schwierigen“ Ländern Wettkämpfe austragen müssen. Aus diesem Grund sollte es um die Leistungen der Sportler*innen gehen, in der Hoffnung, dass das sportliche ‚fair play‘ in ein globales ‚fair play‘ übernommen wird und nicht ewig nur ein frommer Wunsch bleibt.
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Klingt lustig und wunderschön!
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Lily Ebert ist 98 Jahre alt und wird von ihrem Urenkel Dov Forman gefeatured, der sie, lily und ihre Geschichte zu einem TikTok Highlight machte. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffe. Ich musste zuallererst überleben, dann dieses Alter erreichen. Die Nazis wollten uns töten, und wir haben gezeigt, dass es ihnen nicht gelingt.“ Lily Ebert wurde 1923 als Livia Engelmann in Ungarn geboren. 1944 wurde sie von den Nationalsozialisten ins KZ Auschwitz deportiert. Ihre Mutter, ihr jüngerer Bruder und eine Schwester wurden dort ermordet. Sie selbst überlebte. Nach Stationen in der Schweiz und Israel übersiedelte sie 1967 nach England, wo sie bis heute lebt. Sie schrieb ihre Geschichte in dem Buch „Lilys Versprechen. Wie ich Auschwitz überlebte und die Kraft zum Leben fand“ nieder, das nun auch in deutscher Sprache erschienen ist.
Frau Krautundrübe