Es ist wieder der 5. des Monats und die Tagebuchblogger*innen finden sich bei Frau Brüllen ein, die fragt #WMDEDGT, oder „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“
Es ist bereits hell, als ich gegen 8 Uhr am Morgen aufwache. Die Nacht war sehr schlecht wegen dem Pubertier, der bereits seit mehreren Tagen mit Husten und Fieber das Bett hütet. Gegen Mitternacht weckt er mich, da er starken Schüttelfrost hat, dem sehr hohes Fieber folgt, beides untermalt von starkem Husten. Ich bleibe schließlich lange bei ihm, beruhige ihn, lese ihm vor und recherchiere, ab wann ich den ärztlichen Feiertags- und Wochenend-Bereitschaftsdienst in Anspruch nehmen kann. Es gibt verwirrende Informationen dazu und ich bedaure sehr, dass es keinen regionalen ärztlichen Wochenenddienst mehr gibt.
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Jedenfalls bereite ich übermüdet und unruhig mein Frühstück, während ich mich in die Telefonkette des Ärztenotdienstes 1450 hänge. Der Pubertier schlummert noch, ich höre zumindest kein Husten, als sich ein Sanitäter am Telefon meldet, der meine Daten aufnehmen möchte, damit mich dann nach 1-2 Stunden eine diplomierte Pflegerin anruft, die mich darauf aufmerksam macht, dass sie mir über Medikamente keine Auskunft geben kann, mich aber gerne beruhigt (- so bereits erlebt), weshalb ich den Sanitäter an der anderen Leitung sofort stoppe und nach einem diensthabenden Arzt frage, der im Umkreis von 20 km zu erreichen ist. Der Pubertier hustet sich bereits wach, ich wecke Herrn Karutundrübe, der den Pubertier schließlich zum Arzt fährt.
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Ich setze mich nochmals zu meinem Kaffee und der Zeitung und lese die Berichte zum endgültigen Aus der Regierungsverhandlungen nach. Es klingt nach sehr viel Befindlichkeiten und der wahre Grund für den Stopp der Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS erklärt sich nicht, vor allem in Anbetracht der rechtspopulistischen Regierung, die nun den Österreicher:innen droht. Schade, dass Kompromissbereitschaft keine politische Kategorie mehr zu sein scheint!
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Während ich auf die Rückkehr und Diagnose des Pubertieres warte, beginne ich Weihnachtsdeko abzubauen und in Kartons zu verstauen. Die von den Krautundrübenkindern einst selbst gebastelten Engelchen werden dabei besonders gut verpackt und verstaut. Der Christbaum bleibt von meiner Aufräumbegeisterung noch verschont.
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Draußen wird der Himmel wieder zunehmend blau, aber es bleibt kalt. Kein Schnee ist hier weit und breit zu sehen. Der Wald ist sehr trocken und es herrscht nach wie vor erhöhte Brandgefahr. Zu einer Wanderung kann ich mich wegen dem Pubertier nicht durchringen. Ich gehe einen Runde in meinem Garten, vor allem im rückwärtigen Bereich sind noch die Spuren des Unwetters vom Juni zu sehen. Trotzdem kommt wieder Freude über den Garten auf und der Gestaltungswille setzt langsam wieder ein. Ich beschließe schließlich eine Waldrunde zu drehen und anschließend ins Gym zu gehen.
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Im Wald bemerke ich wiederholt die vielen umgestürzten Bäume. Lange, dünne Stämme von Fichten konnten den Windböen nicht standhalten und hoben sich aus. Durch die Trockenheit fehlt zusätzlicher Halt im Boden. An anderen Stellen werden große Flächen gerodet. Hier treibt wohl der Borkenkäfer sein Unwesen. Als ich wieder an der Straße in Richtung Gym unterwegs bin, fällt mir die Ruhe auf. Es fahren keine Autos und auch sonst sieht man keine Menschen, außer am großen Parkplatz vor dem Gym, wo sich vor den Ladestationen für E-Autos eine Gruppe von Leuten versammeln, die ihre Autos aufladen.
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Zu Hause versorge ich den Pubertier mit Tee und Suppe. Ich werfe einen Blick in mein Arbeitszimmer und verschaffe mir einen Überblick über die 1. Arbeitswoche des neuen Jahres. Der Abend klingt schließlich mit Nachrichtenüberblicken zur neuen Regierungsbildung und Statements von Redakteur:innen der größeren österreichischen Zeitungen dazu aus.
Frau Krautundrübe