#WMDEDGT 09/24

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Es ist wieder der 5. des Monats und die Tagebuchblogger*innen finden sich bei Frau Brüllen ein, die fragt #WMDEDGT, oder „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“

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Nach einer sehr unruhigen Nacht mit Einschlafschwierigkeiten – ich musste um halb ein Uhr in der Früh ausrücken, um den Pubertier abzuholen, da er die letzte Öffi-Anbindung versäumt hat, was so gut wie nie vorkommt – verpasse ich wegen Längerschlafen den frühaufstehenden Herrn Krautundrübe, was soweit nicht schlimm wäre, würde ich nicht gerne über seinen Zeitplan für die nächsten Tage Infos einholen wollen. Ich gestatte mir noch ein kleines Frühstück, bevor ich zur Arbeit aufbreche. Bereits der Anblick des überladenen, vollgestopften Kühlschranks überfordert mich nach dem Öffnen, spiegelt er doch die letzten Tage wider und ruft sofort dieses unbändige Ruhebedürfnis in mir wach, das ich mir für den heutigen und morgigen Tag wünsche.

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Ich komme dementsprechend spät zur Arbeit, die Büros sind noch immer ferienleer, die Luft ist stickig heiß, obwohl ich heute Morgen erstmals seit Monaten lange Hosen trage. Ich schaffe es, meinen Publikationsbeitrag über die Belagerungen endlich fertigzustellen und abzuschicken, was mir ein zufriedenes und leichtes Gefühl beschert. Ich denke, heute habe ich mir einen halben Off-day verdient. Ich bin nochmals kurz fassungslos über die komplett verrückte und überbordende Bürokratie, die sich wirklich nur eine öffentliche Institution wie in diesem Fall die Universität leisten kann, und mache mich auf den Weg nach Hause.

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Hinsichtlich des vollen Kühlschranks erspare ich mir heute das Einkaufen von Lebensmittel. Ich mag keine vollen Kühlschränke. Ich möchte unmittelbar sofort alles aufessen. Damit ich das nicht mache, schlichte ich das Essen von einem Fach ins andere, lege verschließbare Döschen für Käse an, esse Karotten, Weintrauben und Zwetschken und schütte die Milch von einer Packung in die andere, um mir wieder Überblick zu verschaffen. Diesmal ist es besonders tricky, da die Lebensmittel mehrheitlich nicht von mir stammen. Das kam so, dass die Krautundrübentochter und P. einige Tage im Krautundrübenhaus waren und viele Lebensmittel einkauften, da P. so gerne und so viel kocht, wobei sich diese Lebensmittel eindeutig von meinem Lebensmittelrepertoire unterscheiden. Eingeführt werden Chimichurri und Quesadilla, wobei das reichlich übriggebliebene Chimichurri im Gläschen sehr haltbar aussieht. Ich könnte mir alternative Gerichte überlegen, was aber so gar nicht auf meiner Bucket-Liste steht. Was mache ich auch mit den vielen Quesadilla-Fladen, die mich stören, weil sie vom Format her weder kühlschranktauglich noch küchenschrankpassend sind. Hinzu kommen noch die Lebensmittel aus dem Radbasecamp des Krautundrübensohnes, das wegen Krankheit aufgelöst werden musste, und von dem sämtliche Gläser Pesto, Proteinjoghurt und dergleichen in unserem Kühlschrank landen.

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Der Himmel ist am frühen Nachmittag beim Nachhausekommen wieder blau und es ist wieder sommerlich warm. Ich ernte meine tägliche Zucchini, beweine still die prächtigen Tomaten, die von der Braunfäule befallen sind, noch bevor sie rot werden, plansche eine Runde im Pool und genieße nach den trubeligen Tagen fürwahr die Ruhe. Ich hauskrame zuerst lustlos herum, indem ich die Zeltsachen des Krautundrübensohnes wegräume und den Schlafsack auslüfte. Dann überkommt mich die Lust mit dem Hausputz zu beginnen. Ich schlichte und sortiere Kassazettel, die noch nützlich sein können, oder die als Belege wichtig sind, räume die gelesenen Sommerbücher in die Regale, stelle fest, dass eigentlich kein Platz mehr ist und beschließe als nächstes Projekt, die Bücher ein wenig aufzudröseln und in ein Regal in den 1. Stock zu verfrachten, wobei ich mir nicht sicher bin, welche Kategorie an Büchern ich ausscheiden soll. Natürlich würden sich die Reiseführer anbieten, aber gerade die nimmt man noch wiederholt zur Hand. Ich putze bis zum Abend, räume meinen Kleiderschrank aus und wieder ein. Auch hier gilt, dass ich keine vollen Kleiderschränke mag und gerne reduziere bzw. umplatziere. Die speziell sommerliche Kleidung wird wieder hoch oben im Kleiderschrank versenkt, die wärmere Kleidung allerdings noch nicht hervorgekramt.

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Vom vielen Treppauf und Treppab im Krautundrübenhaus bin ich nun müde, es ist zur Abendnachrichtenzeit bereits stockdunkel. Ich werde mit Herrn K. noch eine Folge Maestro in Blue auf Netflix in griechischer Originalsprache ansehen und mit einem Kopf voll Meer und Violinen ins Bett gehen.

Maestro in Blue: Haris Alexiou auf der Insel Antipaxos

 

Frau Krautundrübe

Ein Kommentar

  1. Habe die letzten Tage deine blogs gelesen. Allerdings auf meinem e-book, umständlich und schwarzweiss. Bin gestern auf meinen PC umgestiegen, kann alles in Farbe genießen und deine genialen Musikvorschläge auf Youtube anhören. Für mich ist dein blog nicht „krautundrüben, es ist angerichtet“, sondern „goldundsilber, es darf glänzen“.
    Herzlichst
    Dein krautundrübenpapa

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