Κάνει ακόμα ζέστη στην Ελλάδα

Veröffentlicht am Keine Kommentare zu Κάνει ακόμα ζέστη στην Ελλάδα

Die heißen Tage hier in Griechenland wollen nicht enden. Es ist diese übermäßige Hitze, die mich träge und faul macht. Bereits morgens nach dem Aufstehen in einem unklimatisierten, eigentlich gar nicht so alten Wohnmobil fühle ich mich wie eine Gummimasse, die wir als Kinder wegen der schleimig, schwappeligen Konsistenz als Schleimi bezeichneten. Der sich zufällig ergebende Ruhezustand wird unumschränkt beibehalten, bis sich meine Körpermasse, die sich zusätzlich auch tonnenschwer anfühlt, bewegen muss. Die Hitzeempfindlichkeit scheint mit dem Alter zuzunehmen, erkenne ich, als der Pubertier und der Gast-Pubertier von ihrer morgendlichen Laufrunde bei 32 Grad zurück kehren. Ich nehme auch zur Kenntnis, dass meine alte Mountainbike-Lady hier außer der Fahrt zum Supermarket zu keinen weiteren Touren herausgefordert werden wird. Am Thermometer, das außerhalb des Wohnmobils angebracht ist, lese ich am späteren Vormittag bereits 37,8 Grad und beschließe, keinen Blick mehr auf das Thermometer zu werfen. Ich beobachte eine Zikade, die sich an der Stange der Markise des Wohnmobils langsam bewegt und plötzlich wegfliegt, was mich an unsere Juni-Käfer erinnert. Herr Krautundrübe bereitet Frühstück, die Pubertiere besorgen noch Brot und Eier. Ich begnüge mich mit Kaffee, Tomaten, Paprika und Oliven. Der Kühlschrank kühlt wegen der Hitze schwach, weswegen der Schafskäse nicht mehr genießbar ist. Ich springe ins Meer, das noch die einzige zuverlässige Abkühlung garantiert, bevor ich mit Herrn Krautundrübe und den Pubertieren einen Ausflug im Mietauto zu den Polilimnio-Wasserfällen starte. Davor steht aber noch die Besichtigung der antiken Stadt Messene an. Die Fahrt dorthin dauert länger als gedacht und wir geraten in die noch heißere Mittagshitze. Beim Anblick der antiken Stadtmauer, kehren meine überhitzten Lebensgeister zurück. Die Pubertiere werden in der Taverne abgesetzt und ich schieße die notwendigen Fotos von der wunderbaren Epaminondas-Stadtmauer in Messene. Herr Krautundrübe unterstützt mich tapfer und äußert außerdem den Wunsch, wiederholt das Ausgrabungsareal der antiken Stadt Messene zu besichtigen. Allerdings möchte man uns aufgrund der großen Mittagshitze den Eintritt verwehren (ein Zeichen, dass meine Hitzeempfindungen doch nicht ganz übertrieben sind), gewährt uns schließlich nach Vorzeigen unserer Sonnenhüte und Wasserflaschen den Eintritt. Wir gehen von Baumschatten zu Baumschatten bis zum Asklepiosheiligtum, den Gang zum Stadion bestreike ich letztendlich. Wir erkühlen uns an der Klimaanlage im Museum in Messene und stoßen schließlich in die gut besuchte Taverne zu den Pubertieren, die dort vorzüglich Briam und Meltzanes imam speisten, wie sie uns berichten. Wir nehmen ein kaltes Getränk und kühlen uns im Quellwasser des Ortsbrunnens im Zentrum ab.

++++

Eine wirkliche Abkühlung verschafft uns der Wasserfall in Polilimnio bei der Rückfahrt. Ziemlich kurvig, steil und staubig fahren wir gegen eine Schlucht, stellen unser Auto bei einer Taverne am Besucherparkplatz ab und wandern zuerst ca. 20 Minuten den Hügel abwärts zu einem Gewässer, das wir schließlich teilweise recht steil bergauf auf gut gesicherten Wegen bis zu dem bekannten Wasserfall entlang gehen und klettern. Wir teilen uns den Anblick des mit Efeu bewachsenen Felsens, über den das Wasser in ein türkisgrünes Becken fällt mit einigen anderen Menschen. Das Wasser ist frisch und wir schwimmen zum Wasserfall, um uns das Wasser auf den Kopf prasseln zu lassen. Ich suche mir einen Stein zum Sitzen und beklatsche die Klippenspringkünste der Pubertiere, die mich überreden möchten auch zu springen, was ich ja auch tun würde, wenn nicht der Kletteranstieg zum Absprung wäre, dem ich nicht gewachsen bin. Beim kollektiven Hocken in kühlen Süßwassergewässern und dem Zuschauen der Klippenspringer sind die Hitzemühen bald vergessen*.

*Der Besuch von Süßwassergewässern bei außerordentlicher Hitze in klassischen Mittelmeerländern, wie zum Beispiel der Acheron im Epirus und der Saklikent Canyon in Lykien in der Türkei im letzten Jahr, als richtige Abkühlungsbringer haben bei den Krautundrübens bereits Tradition.

++++

Nach einigen Tagen im Campingbus und vornehmlich deutschsprachigen Menschen auf gut bekannten Campingplätzen bei hochsommerlichsten Temperaturen sind wir hier in einem wunderbaren Sommerhaus in Koroni in Messenien am Peloponnes gelandet, von wo aus die Pubertiere einfach zum Flughafen nach Kalamata gebracht werden können. Ich genieße die klimatisierten Schlafräume, das eigene Bad und die Terrasse mit Blick auf die Burg Koroni, die Halbinsel Mani und das Meer, das in seinem Blau mit dem Himmel wetteifert, so wie ich das mag, sowie die Möglichkeit zu bloggen. Nur am Rande nehme ich deshalb auch das stete Bemühen des Herrn Krautundrübe wahr, ein neues Gravelbike für mich auszusuchen. Dabei bezieht er sich auf eine kurze Begeisterungsäußerung meinerseits bezüglich eines blauen Gravelbikes einer Verwandten. Herr Krautundrübe zeigt mir neben zu erstehenden Häusern  in Messenien um einige hunderttausend Euro immer wieder Gravelbikes, von denen er mir die jeweiligen Vorzüge bezüglich Bereifung, Schaltung und Übersetzung vorliest. Ich versuche mich weiterhin auf das Bloggen zu konzentrieren. Als er mir die Vorzüge von sämtlichen Gravelbikes von den einzelnen Marken vorgelesen hat und mich schließlich um eine technische Einschätzung meinerseits bittet, was ich mit einem “Hmm” beantworte, fragt er nochmals nach, was ich mir denn vorstellen könnte. Nachdem ich die Ernsthaftigkeit seines Anliegens nicht ignorieren möchte und erkenne, dass er auf eine Antwort meinerseits wartet, werfe ich ein, dass das Gravelbike einfach nur rot sein soll, was ihn wiederum überrascht, weil er mit dieser Antwort ausgerechnet nicht gerechnet hat. Als er mich ratlos ansieht, meine ich, dass mir ein schönes Taubenblau auch gefallen würde, was ihn schließlich zur Aufgabe veranlasst.

++++

Aus den altgedienten Rockbars in Griechenland tönen noch immer zuverlässig die altbekannten Songs von U2, Oasis oder Guns´n Roses. Das Publikum ist mit den Bars mitgealtert. Sie sind spärlich besucht, hie und da zeigt sich ein bärtiger Grieche mit langen dünnen grauen Haaren. Umso überraschender tönt bei einem abendlichen Gyrosessen ein Song zu uns, der mein Urlaubssong werden sollte. Dank dem Pubertier und seiner Shazam-App weiß ich, dass der Song, den ich ursprünglich nur von Bob Dylan kenne, von Fracey Ford ist:

Frazey Ford, One more cup of coffee

 

Frau Krautundrübe im Urlaubsmodus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert