Diese Woche wollte nicht vergehen. Ich beendete meine Homeoffice-Tage frustriert und sehr träge. Die Tage waren sehr kalt, weshalb sich kein Outdoor-Bewegungsdrang einstellte und somit der Büroarbeit mit viel Elan begegnet werden könnte. Dieser Elan wollte aber diese Woche nicht wirklich aufkommen. Alles was ich tat, war träge und schwer. Den täglichen morgendlichen Diskussionen mit Pubertier Kind 3, der mit sportlichen Badeschlapfen und ohne Jacke bei klirrender Kälte in die Schule ging, hielt ich nicht stand. Keine prognostizierten Schneefälle, abgefrorene Zehen, das Jugendamt, das sich bei uns melden wird, oder ein drohender Schulverweis konnten ihn davon abbringen, bei Minusgraden mit seinen Badeschlappen in die Schule zu gehen oder besser „zu latschen“. Wortlos und mich der Situation ergebend packte ich für den tatsächlichen Fall, dass es schneite, heimlich seine Schuhe, eine dicke Jacke und eine Mütze ins Auto. Dabei erinnerte ich mich an den Sommer, wo Pubertier Kind 3 bei angekündigten +30 Grad mit dicken Skaterhosen, Hoodie und hohen Sneaker morgens das Haus verließ. Ich packte heimlich die Badeschlapfen und kurze Hosen ins Auto – für den Fall, dass es ihm heiß werden würde.
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Helle Aufregung herrschte, nachdem der österreichische Nationalrat eine Impfpflicht mit 1.2.2022 beschloss. Ich überlege seit geraumer Zeit, ob ich eine Meinung dazu habe? Ich weiß nicht, ob ich das richtig finden kann. Prinzipiell lass ich Corona-Debatten nicht mehr an mich heran und zähle mich nicht zu den „Coronamüden“, da ich bereits seit geraumer Zeit – spätestens seit der 3. Impfung -beschlossen habe, das Beste aus dieser besonderen Zeit zu machen. Wäre ich Medizinerin, würde ich niemanden impfen wollen, der das nicht möchte. Andererseits ärgert es mich, dass wenige bestimmte Menschen die Notwendigkeit dieser Impfung und der Maßnahmen nicht erkennen wollen. Hier feiert die Dummheit tatsächlich oft fröhliche Urständ! Dazu sah ich Mittwoch im Fernsehhauptabend den 2. Teil der Dok 1 Fernsehreihe „Verschwörungswelten“ in ORF 1. Ziemlich ernüchtert ging ich zu Bett, den Plan, mir das Buch „Great Rest: Der Angriff auf Demokratie, Nationalstaat und bürgerliche Gesellschaft“ (nein kein Link) zu besorgen, verwerfe ich schnell wieder, weiß man doch wie die Protagonistinnen und Protagonisten ticken. Es ist doch erschreckend, welche alten Denkmuster wieder auflodern und wie schwer es ist, miteinander im Gespräch zu bleiben.
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Allerding – das After Work Bier mit den Kolleginnen und Kollegen, die ungezwungenen Kaffeetratscherl mit den Damen beim Lederleitner am Hilmteich, Konzerte, Theater und das Kino fehlen mir sehr! Der nächste Abfall der Infektionszahlen wird diesmal wirklich produktiver genützt. Mal wieder nicht nur virtuell gemeinsam Lachen können wie zum Beispiel über den Moderator in Wut.
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Das bevorstehende Wochenende wird mit einem Film, den Herr Krautundrübe in einem Caritas-Laden um einen Euro erstanden hat, begangen. Als absolute Liebhaberin der Stadt Rom freue ich mich auf den Film von Woody Allen To Rome with Love.