NFL, NBA und David Lynch

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Das Jahr hat noch immer nicht richtig begonnen. Nach wie vor dominieren hier im Krautundrüben-Haus krankmachende Viren. Für mich war bereits am Beginn der Woche Krankenstand angesagt, nachdem mich ein grippaler Infekt mit hohem Fieber trifft. Der Pubertier ist tapfer. Ihn hat nach seiner langen Infektion nun das EBV-Virus erwischt, das ihn noch mehr schwächt. Wir liegen beide viel herum und husten hauptsächlich. Geredet wird nicht viel, weil es uns anstrengt. Wir versuchen, die 3. Staffel der Netflix-Serie Lupin anzusehen, aber ich schlafe immer wieder ein. Auch das Lesen im Bett ist schwierig, weil das Buch – Monika Helfer, Wie die Welt weiterging – so schwer in den Händen liegt. Jedenfalls verbringe ich mit dem Pubertier seit Jahresbeginn eine sehr intensive Zeit zusammen. Ich lerne viel über American Football, die NFL, die Chiefs, die Lions, die Eagles und die Baltimore Ravens. Dank Netflix gibt es stundenlange Dokus und Spielanalysen, die Regeln sind schwierig. Wir sehen eine Doku über Lamar Jackson, eine Doku über Trevor Lawrence. Wenn wir ausreichend American Football-Dokus gesehen haben, gibt es Basketball. Auf einem Sport Plus Kanal werden vergangene Spiele der NBA übertragen. Hier sind mir die Regeln zumindest leichter zu verstehen.

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Ich verbringe mit dem Pubertier lange nicht so viel Zeit gemeinsam. Meistens stehe ich in seinem Dienste, Abholen, irgendwo Hinbringen, Wäschewaschen, Kochen, Einkaufen. Unserer Live-Kontakte sind dabei sehr begrenzt. Kann es wirklich sein, dass sich unser Familienleben auf wenige Jahre reduziert? In der „Zeit“ wird bereits um die Weihnachtszeit gefragt, wie wieviel gemeinsame Zeit Eltern mit den Kindern verbringen und bereits verbracht haben.  Mit einem wissenschaftlich programmierten Eltern-Kind-Rechner kann man herausfinden, wieviel gemeinsame Zeit noch bleibt. So habe ich mit dem Pubertier bereits 79% unserer gemeinsamen Zeit verbracht, uns bleiben noch 9000 Stunden oder 369 Tage intensives Zusammensein, das heißt tatsächlich miteinander verlebte Zeit. Zähle ich noch die Tage der Krautundrüben-Tochter und des Krautundrüben-Sohnes dazu, bleiben 800 Tage tatsächlich, intensiv zu verbringende Zeit mit meinen Kindern. Der übermäßig große Teil der gemeinsamen Zeit ist bereits miteinander verbracht. Die bloßen Zahlen geben durchaus zu denken. Ok, heute Live die NFL-Übertragung über DAZN mit den Chiefs gegen Texans, um Elternzeit zu gewinnen und das Feld nicht ganz Herrn Krautundrübe zu überlassen.

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An die Erstausstrahlung von Twin Peaks Anfang der 1990er Jahre erinnere ich mich noch ganz genau. Ich habe wenige Folgen gesehen, da ich bald darauf mehrere Monate ins Ausland fuhr. Ich fand im Anschluss keinen Handlungsfaden mehr, weshalb ich mich nicht mehr dafür interessierte. Das sollte sich mit Herrn Krautundrübe ändern, der ein ausgewiesener David Lynch Fan ist. Die Filme mag ich durchaus, ich habe mittlerweile auch Twin Peaks mehrfach gesehen, ich finde Agent Dale Cooper mit der damn fine cup of coffee lustig, noch lustiger finde ich die Log Lady, muss jetzt aber nicht 25 Jahre lang darüber lachen.

David Lynch wird in diesem Haus jedenfalls nicht so bald vergessen.

 

Frau Krautundrübe

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