Die Woche verläuft zunächst nach Plan. Der Wecker ist gestellt, das Aufstehen wird trotzdem bis auf die letzte Minute hinausgezögert, um dann ohne Frühstück, aber mit Jacke (wegen dem bevorstehenden Herbst) ins Auto zu springen. Herr Krautundrübe fährt und irgendetwas stört mich während der Fahrt, aber ich war zu beschäftigt mit meinem Kalender. Bereits in der Stadt angekommen weiß ich, was mich stört, es war der falsche Radiosender eingestellt. Ich schalte um auf mein bevorzugtes Morgenradio und entspanne mich noch kurz, bevor ich aussteige. Es sind wieder viele Menschen unterwegs, weil ja die Schule beginnt. Als ich das alte Gebäude betrete, um in mein Büro zu gehen, setzt sich das geschäftige Treiben nicht fort. Es ist ausgesprochen ruhig, die Leute sind noch unterwegs, im Homeoffice oder bei den Schulkindern. Ich lüfte ausgiebig mein Büro, räume die Bücher weg, und überlege bei dem einen oder anderen, weshalb ich es mir aus der Bibliothek geholt habe, damals vor einer gefühlten Ewigkeit zu Ferienbeginn. Ich drehe den Wasserhahn auf und lasse das Wasser laufen, bis es kalt genug ist und trinkbar. Ich treffe eine liebe Kollegin und wir teilen kurz unsere Sommererlebnisse. Ich kehre zurück in mein Büro und schließe das Fenster, weil ich in Folge der warme hereinströmenden Luft bemerke, dass es wieder sommerlich warme Temperaturen erreicht. Ich stelle fest, dass ich sehr viel Arbeit haben werde in den nächsten Wochen. Ich ordne meinen Schreibtisch und bin froh, dass ich wieder da bin.
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Am nächsten Morgen wache ich bereits mit starken Halsschmerzen auf und es folgt das übliche Procedere mit Schnupfen und Husten, allerdings negativen Testergebnissen, aber trotzdem so bedient, dass man sich nicht gerne in der Öffentlichkeit bewegt und zeigt. Ich arbeite zu Hause, habe in den Pausen die Gelegenheit, Tomaten, Zucchini, Äpfel und Kohl zu ernten. Die Temperaturen sind nach wie vor sommerlich. Ich genieße noch kurz bei einem Kaffee die Nachmittagssonne, die aber schon schnell wieder hinter dem Hügel verschwindet.
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Ich versuche mich einerseits zu schonen, der Husten wird nämlich stärker, aber die Tests sind noch immer negativ. Auch den Rest der Familie scheine ich nicht angesteckt zu haben, was für eine stinknormale Verkühlung bzw. grippalen Infekt spricht, andererseits fehlen mir die Nerven. Nach 22 Jahren intensives Muttersein mit regelmäßigen Intervallen, in denen ich mich im Ausnahmezustand befinde, merke ich, dass ich keine Energie mehr aufbringe, um mich verrückt zu machen. Das ‚Fehlen‘ macht sich nur mehr durch ein flaues Gefühl in der Magengrube bemerkbar und ich fühle mich nur mehr geknickt und sorgengedrückt. Ob das gut ist oder nicht, dass es nicht mehr zu mehr Aufregung reicht, darüber muss ich noch nachdenken.
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Es ist inzwischen kalt und sehr herbstlich geworden. Regen setzt ein, ich nehme neben dem Bloggen auch meine Spaziergänge wieder auf. Die Gedanken werden schon wieder andere werden. Der Sommer macht soeben einen Punkt.
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Bin zufällig auf YUUL Feel (Official Audio) – YouTube gestoßen.
Frau Krautundrübe
Toller Musiktipp