Gestern nach meiner letzten Vorlesung für das Sommersemester fühle ich mich gut. Es wird jetzt alles langsamer werden in den nächsten Wochen. Der SAP-Workflow mailt mir, dass mein Abwesenheitsantrag zum Zwecke der Erholung genehmigt ist. Antworten zu diesem freudigen Ereignis sind nicht gestattet, handelt es sich doch um ein automatisch generiertes Mail. Bevor ich ins Wochenende gehe, um nach Wien zu fahren, telefoniere ich mit Laura von ANEK-Lines in Ancona, um die Fährüberfahrt von Igoumenitsa nach Patras als Zielhafen zu ändern. Das Telefonat ist überraschend unkompliziert und schnell erledigt. Ich buche einen Flug für den Pubertier und seine Freunde nach Kalamata, ich buche einen Flug für mich nach Antalya und einen weiteren Flug für mich nach Athen zuzüglich sämtlicher Transferbusse zum Flughafen in Wien, außer der Flug nach Antalya geht direkt von meiner Heimatstadt aus. Die Termine sind somit fixiert und ich bin bis Ende Oktober sozusagen verbucht.
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Ich fahre noch zum Einkaufszentrum, um ein Mitbringsel für die Wiener-Kinder zu besorgen. Punktgenau finde ich im Spielzeugladen, den ich doch seit einigen Jahren nicht mehr betreten habe, was ich möchte und bin dementsprechend schnell zu Hause. Herr Krautundrübe erwartet mich bereits. Er ist noch mit dem Abtragen des Schlamms über dem Rasen befasst, eine wahre Sisyphosarbeit. Wir verlassen unser Haus und all den Schmutz und Staub mit leichter Stimmung. Bei Regen aber sehr warmen Temperaturen fahren wir schließlich los. Je mehr wir uns Wien nähern, umso stärker wird der Gegenverkehr, wo man nur mehr im Schritttempo vorwärts kommt. Ganz Wien scheint mit dem Wiener-Ferienbeginn aus Wien zu flüchten. Wir fahren noch zum Campingausstatter in der SC und dann weiter zu unseren Freunden, die im grünen Speckgürtle von Wien wohnen.
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Ich mag zur Zeit Wohnungen im 1. Stock, wo man das Unten gut von Oben betrachten kann. Es ist heiß, über 30 Grad, die sich in der Stadt nochmals heißer anfühlen. Die Wohnung kann kreuzgelüftet werden, weshalb es sehr angenehm ist. Ich sehe von der Terrasse in den Garten der im Erdgeschoss Wohnenden und auf der anderen Seite die Straßenflucht mit niedrigen Vorstadthäusern und Heurigenlokalen.
Ich würde heute umgehend tauschen.
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Nächstes Jahr könnte ich es zu den Lesungen in Rahmen des Bachmannpreises schaffen, da ich doch an der Uni Klagenfurt eine Vorlesung haben werde, die zwar nicht unbedingt mit dem Bachmannpreis zu tun hat, mich aber rechtzeitig daran erinnern wird.
Großartiger Text von Johanna Seebauer beim Bachmannpreis-Lesen in Klagenfurt: Das Gurkerl
Frau Krautundrübe