Von Welttagen, Katzen, Tomaten und Toiletten

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Nicht ganz freiwillig, weil wetterbedingt, verbringe ich bereits den zweiten Tag in meinem Büro, freue mich über das Wiedersehen mit einer lieben Kollegin, deren Arbeitsplatz neuerdings wegen anhaltender Rückenschmerzen mit einem ergonomischen Sitzpolster und Maus ausgestattet ist, ärgere mich über die umständliche elektronische Reiseabrechnung, die in dieser elektronischen Form in einer Testphase ist und mich Stunden kostet und finde schließlich ausreichend Ruhe, um auch für mich sinnvolle Arbeit zu erledigen. Abgelenkt werde ich nur durch die noch immer nicht geänderte Bing-Startseite auf meinem PC, wo in regelmäßigen Abständen in den einzelnen Fensterkästchen Katzen abgebildet sind und meine Vermutung bald bestätigt ist, dass heute Weltkatzentag ist.

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Wie der Krautundrübenvater richtig behauptet, hat es stets Kleinvieh im Krautundrübenhaushalt gegeben. Als anfängliche Kleintierskeptikerin im Kind- und Jugendalter erregten das Meerschweinchen Wurli und die Katze Chichi nur am Rande mein Interesse. Meine zunehmende Katzenliebe beginnt eigentlich in den Jugendjahren mit der Hauskatze Hannibal (eigentlich „die Hanni“, weil ein Weibchen), die 21 Jahre lang von den Krautundrübeneltern verwöhnt wurde und nach einem langen Katzenleben an Altersschwäche starb. Engerer Katzenkontakt wie Aufheben und Herumtragen waren mir in den Jugendjahren noch fremd, ich hielt Abstand.

Das änderte sich mit dem Kater Amstel, der in meine Studentenwohnung einzog. Den Namen erhielt der Kater nach einem Amstel-Bier-reichen-Griechenlandsommer wegen seiner bierähnlichen Fellfarbe. Er eroberte mein Herz, belebte einige Zeit mein Studentenleben und blieb bislang der einzige Kater in meinem Leben.

Der Studentenkater Amstel auf Sommerfrische

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Mit den Krautundrübenkindern und dem damit verbundenen Nestbau trat auch die Katze Fanni in unser Leben, eine Tigerkatze, die eher kleinwüchsig blieb, uns herzallerliebste Katzenbabys bescherte und 14 Jahre lang das Leben mit uns teilte. Als die Katze Fanni vor ein paar Jahren starb, war nicht nur mein Katzenherz äußerst strapaziert. Diese eigenwillige Katze, die viel kratzte und fauchte und mit Kindern nichts am Hut hatte, riss ein Loch in unser Familienleben.

Die Katze Fanni erwies sich auch als Liebhaberin antiker Gefäße

Nach einem Katze-Fanni-Trauerjahr hatten wir Erbarmen mit dem heimatlosen Kätzchen Fidi, die bis heute mit ihrer Tochter Simba ein gutes Katzenleben bei uns lebt. Von beiden Katzen werden Wühlmäuse, Maulwürfe, Vögel und manchmal auch Ratten gejagt und gefressen, einzig für die Mäuse im Haus fühlen sie sich nicht zuständig. Sie bewegen sich meist rund um das Haus und suchen unsere Nähe, verschwinden dann aber auch für ein bis zwei Tage, werden aber nie eingesperrt, was mir sehr wichtig ist. Gibt es bei meinen Katzen Anzeichen von Krankheiten, wird sofort die Tierärztin aufgesucht, auch zum Entwurmen und Entflohen wird stets die Tierärztin konsultiert oder um Rat gefragt.

 

Katze Fidi
Katze Simba

Bei der chronologischen Abfolge der Meerschweinchen und Kaninchen muss ich eindeutig passen. Das Lieblingsmeerschweinchen war das erste Tierchen, das wegen dem käferbohnenartigen Fell „Bohne“ hieß. Die Tierchen erhielten bald keine Namen mehr, da die Ausfälle, trotz dem steten Bemühen von Herrn Krautundrübe das Gehege zu einer uneinnehmbaren Festung zu machen, zu regelmäßig oft waren.

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Um das Ausmaß der Unwetter in meinem Bundesland zu erfahren, sehe ich mir die Nachrichten meines Bundeslandes an, wo ich erfahre, dass heute nicht nur der Katzenwelttag ist, sondern auch der „Tag der Tomate“, weil es das Lieblingsgemüse vieler Menschen ist. In Österreich liegt der Pro-Kopf-Jahresverbrauch einer Person bei 32 kg und stellt somit das beliebteste Gemüse dar. Der weltgrößte Tomatenproduzent ist mit 63 Millionen jährlichen Tomaten China, die vor allem in verarbeiteten Produkten enthalten sind. Jetzt bin ich aber neugierig, welche Welttage heute noch auftauchen und finde irgendwo den Tag des Friedens für den 8. August und für morgen den Welttag der indigenen Völker. Nach kurzer Recherche lese ich zum Weltkatzentag folgendes: „Der 08. August 2023 steht ganz im Zeichen der Katze, da der internationale Katzentag stattfindet. Er wurde von der International Fund for Animal Welfare ausgerufen und wird in Deutschland von der TierTafel ausgerichtet. Das Anliegen der Aktion ist es, das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Katze zu schärfen. Die Mahnung artgerechter Tierhaltung und die Bekämpfung von Vernachlässigung und Misshandlung stehen zudem im Mittelpunkt. An diesem Tag wird der eigenen Katze oft besonders leckeres Essen serviert oder es werden ihr Geschenke gemacht.

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Welttage scheinen – worum es auch immer geht – positiv konnotiert zu sein, indem sie Bewusstsein schaffen wollen. Sehr gut gefällt mir der Welttoilettentag am 19. November, der zeigt, dass das stille Örtchen durchaus Luxus ist und sanitäre Standards nicht für jeden selbstverständlich sind. Nichts ist demokratischer als ein WC, indem es als letzter Rückzugsort gilt und eigentlich jedem Menschen zustehen möge, ja sogar ein Menschenrecht darstellen soll.

Frau Krautundrübe

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