Herbstlicher Temperatursturz

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Heute ist der angekündigte Temperatursturz eingetroffen. Den ganzen Tag stürmt es bei blauem Himmel und die Temperaturen gehen tagsüber auf angenehme 25 Grad zurück. Am frühen Abend beginnt es bereits zu dämmern und um 6 Uhr ist es schließlich stockfinster. Ich ziehe mir lange Hosen und eine Weste an, was dann auch nicht zu warm ist.

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Obwohl die Tage hier in der Südtürkei beim Arbeiten wie im Fluge vergehen, scheint es noch immer eine Ewigkeit zu dauern, bis ich wieder zu Hause bin. Ich werde mein Arbeitsvorhaben nicht abschließen, versuche mich nicht zu stressen, was alleine schlaflose Nächte nach sich ziehen würde. Ich arbeite sorgfältig meine To-Do-Liste ab, kann auch tagsüber sehr konzentriert arbeiten, weiß aber zugleich, dass ich wohl nach dem Winter die nächste Kampagne hier in der Südtürkei einplanen sollte.

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Letztlich gibt es nicht viel zu beklagen. Mit Hausarbeitereien bin ich hier so gut wie nicht befasst. Ich bekomme dreimal am Tag gutes Essen serviert, mein Zimmer wird geputzt, meine Wäsche wird gewaschen, alleine den Cay muss ich mir selbst bereiten und meinen schmutzigen Teller wegräumen. Das Essen ist vorwiegend vegetarisch und das Gemüse der Saison angepasst. Es gibt sehr oft “Tomatengatsch” – wie wir es liebevoll nennen – mit Melanzani, Fisolen, Okra, Karfiol oder Kartoffeln. Dazu isst man Bulgur, Reis mit speziellen Reisnudeln oder Nudeln. Das Joghurt wird selbst gemacht und kommt über den “Tomatengatsch”, den Reis, Nudeln oder den Bulgur. Am besten sind aber die Suppen, wie die “Mercimek Corba”, die köstliche Linsensuppe oder die kalte Joghurt-Gurken-Schale. Gözleme gibt es eher selten, da die Köchinnen für die Fladen das offene Feuer brauchen, was sehr zeitaufwendig ist. Gefüllt sind sie mit Spinat oder Kräutern und Schafskäse oder mit Faschiertem. Dazu isst man Tomaten, Gurken und frische Petersilie, traditionell trinkt man dazu einen frischen Ayran. Mit der Melonen-Saison ist es leider vorbei, dafür gibt es die Granatäpfel und die Mandarinen frisch von den Bäumen.

Joghurt wird aus frischer Milch selbst gemacht
Olivenernte
Jede einzelne Olive wird gestampft und zum Einlegen vorbereitet in eine Salzlake

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Ich bewege mich während der Arbeit sehr viel, trotzdem genieße ich zum Wochenende nach wie vor meine “Walking-Touren” entlang der Promenade. Es gibt noch immer sehr viele Tourist*innen hier in Side. Ich höre vorwiegend deutsch Sprechende. Das Publikum ist weniger elegant wie im Mai und aus den großen schönen Hotels mit den einladenden Loungebereichen kommen viele Familien, die die Herbstferien nützen sowie bodenständige Senior*innen. Die kühlen Morgentemperaturen bei 18 Grad motivieren viele Läufer*innen. Ich würde zu gerne mitlaufen, muss bei Strandpromenaden jedes Mal an das Buch von Haruki Murakami “Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede” denken, wo Murakami ausführlich über das Laufen an Promenaden schreibt. Leider schickt sich ein Promenadenlauf meinerseits in meinem derzeitigen beruflichen Umfeld nicht unbedingt, weshalb ich den schnellen Schritt wähle. Zur Belohnung gibt es jedes Wochenende einen Cappuccino in einem Café an der Promenade, wo am frühen Morgen, wenn die Waiter noch die letzten Handgriffe für den Tag verrichten, französische Chansons aus der Kiste tönen. Es ist nicht selbstverständlich, dass in einem so lauten Touristenort wie Side auch leise Töne klingen. Zumindest am frühen Morgen.

Morgendlicher Fußmarsch
Frühmorgens an der noch leeren Promenade
South Beach Bar – ewig dankbar für die Klomöglichkeit
Der Bademeister rüstet sich mit Cay und Ventilator
Herbstlich

 

Frau Krautundrübe

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