Hufeisennasen warten auf den Frühling

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Es wird zwar schnell hell am Morgen nach dem Aufstehen, aber es ist noch ungemütlich kalt. Außerdem riecht die Luft am Morgen heute nicht gut. Es ist der miefige Winter und sein Staubmantel, dessen Ende naht.* Die Krautundrübens sind endgültig den Virenattacken entkommen, die uns in diesem Jahr wie nie zuvor heimsuchten. Deshalb fehlt mir noch jeglicher Rhythmus in diesem Jahr. Das mag auch ein wenig daran liegen, dass ich ob meiner Arbeit im Februar-Ferien-Studenten-Modus verhaftet bin. Die langen Semesterferien bedeuten auch immer Rückzug, Abarbeiten von Neulasten und Vorbereiten auf das neue Semester.

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Das tagespolitische Geschehen verfolge ich zwar noch immer aufmerksam, erleichtert, dass wir gerade noch mit einem „blauen“ Auge davon gekommen sind. Die Nachrichtensprecherin im Radio gibt Auskunft über den Zustand des Papstes. Er hat eine ruhige Nacht verbracht, er hält „Kurs“, sei aus der „kritischen Phase heraus“, und für die Hoffnungsfrohen fordert er auf, weiterhin für ihn zu beten. Unmittelbar daran, in einem Atemzug vorgetragen, schließt die Nachricht über den 100. Weltcup-Sieg von Mikaela Shiffrin an, die nach einer schweren Verletzung das Unglaubliche wahrmacht. Wie viele Siege wird sie in der verbleibenden Saison noch einfahren? Der Nachrichtenalltag hat mich wieder, es darf gerne so bleiben.**

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Ab und zu kommt heute die Sonne durch. Es ist dann sehr kurz angenehm warm. Betrachte ich das tierische Umfeld, so ist das Katzentier schon längere Zeit aufgeregt. Es verbringt bereits viel Zeit im Garten, schnuppert morgens erstmals alles nach ihren Verehrern ab, sucht sich unmögliche Plätze zum Schlafen und wirft Blumenstöcke zu Boden.

Das Katzentier im Nicht-Winterschlaf
Winterschlaf der Hufeisennasen

Anders die Fledermäuse, die noch im tiefen Winterschlaf weilen, wie ich mich heute überzeugen kann. Im Zuge einer Sonderbegehung, die Höhle ist in den Wintermonaten geschlossen, gehe ich heute in die Lurgrotte, eine große wasserdurchströmte Schauhöhle mit ansehnlichen Tropfsteinen, die mich aber gerade nicht so interessieren. Das Karstgebiet ermöglicht unterirdische Wasserläufe auf mehreren Ebenen. Es tropft unaufhörlich von den Wänden und über Jahrtausende bilden sich Stalaktiten und Stalagmiten, die zu einer Säule zusammenwachsen.  Heute gehe ich mit der Führerin entlang des unterirdischen Lurbaches ca. 2. km in den Berg hinein, fasziniert von den Fledermäusen. Waren es vor ein paar Jahren nur noch 50 Fledermäuse, die sich in der Höhle zum Winterschlafen zurück zogen, sind es nun wieder 1177 Fledermäuse. Es handelt sich vorwiegend um die Kleine Hufeisennase, die hier die durch den Karst zahlreich vorhandenen Höhlen besiedeln und sich im Winter an den Felswänden anhängen. Erst ein warmer Luftzug, der durch die Höhle strömt, gibt den Startschuss zum Aufwachen und Abflug hinein in den Frühling.

*Herr Winter ist ein armer Mann, denn springt im warmen März, der kecke junge Lenz heran, schleicht Angst ihm in das Herz,…

** Der tägliche „Trump“ wird so gut wie möglich ignoriert.

 

Frau Krautundrübe

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